Stefanie Müller ist Demand Managerin bei TLT-Turbo – und seit über einem Jahrzehnt Teil unseres Teams. Ihr Weg führte sie von der Gießereitechnik über das Engineering bis in die strategische Schnittstellenarbeit zwischen Vertrieb, Technik und Kunde. Anlässlich des International Women in Engineering Day 2025 spricht sie über Motivation, Wandel, Gleichberechtigung – und warum für sie die Umsetzung oft wichtiger ist als das Konzept.
Position: Demand Manager
Standort: Zweibrücken
Bei TLT-Turbo seit: über 10 Jahren
„Technik begeistert mich – aber erst durch gute Zusammenarbeit wird sie erfolgreich.“
Stefanie, du bist seit über 10 Jahren bei TLT-Turbo. Was hat dich damals in die Technik gezogen – und was hält dich bis heute dabei?
„Ich habe ja bereits vor meinem Studium eine Ausbildung zur Modellbauerin (Fachrichtung Gießereitechnik) gemacht. Das Verarbeiten von Metall, Kunststoff und Holz von der Pieke auf zu lernen, hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Durch meine erste Schwangerschaft zum Ende der Ausbildung hatte ich die Möglichkeit, im Büro bei der NC-Programmierung und Projektleitung zu unterstützen. Diese Einblicke haben dazu geführt, dass ich mich für ein Studium entschieden habe.
Von Beginn an und bis heute ist mein größter Antrieb die Freude und der Stolz, Neues zu erschaffen – eine Idee umzusetzen. In den letzten Jahren steigt aber auch das Interesse an der interdisziplinären Zusammenarbeit im Unternehmen und darüber hinaus.
Denn ein Konzept kann so gut sein wie es will – ist die Umsetzung schlecht, wird es keinen Erfolg geben.“
Vom Konstruktionsingenieur zur Demand Managerin – wie hat sich dein Blick auf Technik und Zusammenarbeit verändert?
„Es braucht immer mal Veränderungen, um sich neu auszuprobieren oder Neues dazuzulernen. Die Stelle als Demand Managerin gab mir hierzu die Möglichkeit.
Ich habe erkannt, dass viele Probleme, mit denen ich als Konstrukteurin konfrontiert war, durch bessere Kommunikation, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und den gezielten Einsatz von Tools vermieden werden können.“
Was ist für dich das Spannende an der Arbeit zwischen Konstruktion, Vertrieb und Kunde?
„Viele Fehler oder Missverständnisse passieren, weil nicht alle den gleichen Informationsstand haben.
Das kann nicht nur viel Geld kosten, sondern ist auch nervig und raubt Zeit. Zu hinterfragen, ob jede Abteilung ihre eigene Excel mit ähnlichem Inhalt braucht – und dann gemeinsam bessere Alternativen zu erarbeiten – ist eine echte Herausforderung.
Denn dafür braucht es Überzeugungsarbeit, um alte Arbeitsweisen aufzubrechen. Umso erfüllender ist es, wenn sich erste Erfolge einstellen, Projekte reibungsloser laufen und der Gesamtaufwand sinkt.“
Was würdest du jungen Frauen sagen, die sich für Technik interessieren – aber noch zögern?
„Meine Empfehlung: Damit sich mehr Frauen für Technik interessieren – oder mehr Jungs in „Frauenberufen“ ihre Passion finden – sollten wir keine Grenzen setzen. Die Gesellschaft, Familien, Schulen und Kindergärten sollten jedem das Gleiche erlauben.
Keine Grenzen, keine Tabus. Einfach die Welt mit all ihren Facetten entdecken lassen.
Ich mag die Diskussionen über Gleichberechtigung nicht und finde Maßnahmen wie Frauenquote oder Boys & Girls Day den falschen Weg. Gleichberechtigung herrscht, wenn wir uns keine Gedanken mehr darüber machen – wenn es kein Thema mehr ist. Jeder sollte das machen, was ihn erfüllt. Ob es der Junge ist, der die Werkstatt seines Vaters übernimmt, oder lieber Erzieher werden will. Oder das Mädchen, das schon immer Krankenschwester werden wollte. Oder die Frau, die sich bewusst entscheidet, Hausfrau zu sein.
Ich habe mich für Maschinenbau entschieden – aber ich hätte mir während der Schule auch vorstellen können, Hebamme zu werden. Beides war für mich eine Option. Warum? Weil ich als Kind keine Grenzen gesetzt bekommen habe.
Ich durfte früh beim Renovieren helfen, eigene Bauprojekte (Hasenstall / Villa ;-) umsetzen, bei meiner Oma ohne Einschränkungen mit Kochen und Backen experimentieren, Babysitten – all diese Dinge haben meinen Horizont erweitert."
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